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03.1907. Die Lehren der letzten Rechstagswahl. "Die letzte Reichstagswahl ist der Abschluß der bisherigen und der Ausgangspunkt der weiteren Entwicklung, sie zeigt uns, daß die nächste politische Entwicklung unter dem Zeichen der Weltpolitik steht. Weltpolitik bedeutet Militarismus, Marinismus, Kolonialpolitik ...

Un article sur les élections de 1907, dites "élections Hottentots". Un texte majeur sur l'impérialisme dans le miroir du quotidien électoral.

Citations

"Die letzte Reichstagswahl ist der Abschluß der bisherigen und der Ausgangspunkt der weiteren Entwicklung, sie zeigt uns, daß die nächste politische Entwicklung unter dem Zeichen der Weltpolitik steht. "

"Weltpolitik bedeutet Militarismus, Marinismus, Kolonialpolitik"

"Das ist der Strudel, dem der Kapitalismus entgegenstürmt und in dem er mit Mann und Maus unterzugehen verdammt ist. "

Meeting tenu à Berlin le 6 mars 1907

Compte-rendu dans le Vorwärts , N° 58, 9 mars 1907.

Gesammelte Werke, Dietz verlag, 1981, P 191-198

Disponible sur le net: http://gutenberg.spiegel.de/buch/reden-2089/19

 

 

Extraits

 

"Der Wahlkampf ist geführt worden unter der Parole der Kolonialpolitik. [Fußnote] Warum konnte diese Parole eine so große Wirkung ausüben? Wer nicht schon durch unsere Agitation gegen die Kolonialpolitik von der Wertlosigkeit der deutschen Kolonien überzeugt war, der hätte davon überzeugt werden müssen durch die Kolonialreklame und durch den Humbug der Kolonialfreunde. Der wirtschaftliche Wert der Kolonien für das Bürgertum war es nicht, was die Wirkung, die wir gesehen haben, ausübte, sondern vielmehr die ganze Konstellation. Die Kolonialpolitik wurde nicht als eine Detailfrage der Politik in den Wahlkampf geworfen, sondern sie ist zum Symbol der Politik gemacht worden, welche sich gegen die Sozialdemokratie richtet. Unter dem Symbol der Kolonialpolitik haben sich die Anhänger der bürgerlichen Weltanschauung zum Kampfe gegen die Sozialdemokratie gesammelt"

 

"Die letzte Reichstagswahl ist der Abschluß der bisherigen und der Ausgangspunkt der weiteren Entwicklung, sie zeigt uns, daß die nächste politische Entwicklung unter dem Zeichen der Weltpolitik steht. Weltpolitik bedeutet Militarismus, Marinismus, Kolonialpolitik. Das ist der Strudel, dem der Kapitalismus entgegenstürmt und in dem er mit Mann und Maus unterzugehen verdammt ist. Die Schwenkung des Mittelstandes bedeutet, daß der letzte Widerstand des Bürgertums gegen die Weltpolitik geschwunden ist. Es ist kein Zweifel, daß sich das offizielle Deutschland in diesen gefährlichen Strudel schleudern wird. In der inneren und der äußeren Politik hört jetzt jede Mittelstandsretterei auf. Der weltpolitische Kurs braucht die großkapitalistische Entwicklung. Die Opposition des Bürgertums braucht er nicht mehr zu fürchten, denn ihre letzten Reste sind bei der Wahl für immer geschwunden. Weltpolitik und Liberalismus lassen sich nicht miteinander vereinen. Calwer glaubt allerdings, man könnte Weltpolitik treiben und trotzdem Sozialdemokrat bleiben. Ich begreife nicht, wie Genosse Bebel es für nötig halten konnte, den Mantel der Liebe über Calwer zu decken und ihn im Reichstage unter die schützenden Fittiche der Partei zu nehmen. Als die betreffende Äußerung, in der sich Calwer für die Kolonialpolitik erklärt, im Reichstage gegen uns angeführt wurde, sagte Genosse Bebel, man solle nur die Ausführung Calwers weiterlesen, der trete dafür ein, daß die Kaufmannschaft, die den Vorteil von der Kolonialpolitik hat, auch die Kosten derselben tragen solle. Das, habe Bebel gesagt, sei auch unser Standpunkt, uns könne es recht sein, wenn bei der Kolonialpolitik die Kosten von den Interessenten getragen werden. – Nein, sagte die Rednerin, das ist nicht unser Standpunkt. Abgesehen davon, daß ja das Kapital aus der Ausbeutung der Arbeiter kommt, dürfen wir die Kolonialpolitik nicht aus dem kleinlichen Gesichtspunkt der Kostenfrage beurteilen. Wir sind grundsätzliche Gegner der Kolonialpolitik, denn wo die Kolonialpolitik herrscht, da geht die Sozialpolitik flöten."

Tag(s) : #Impérialisme. Rosa Luxemburg, #Colonialisme. Rosa Luxemburg
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