Le site de la Friedrich-Ebert Stiftung constitue une des sources d'information sur le net, en particulier la chronologie dont est extraite celle ci-dessous concernant l'année 1910.
Rosa Luxemburg s'est beaucoup impliquée dans la campagne sur le droit de vote en Prusse, meetings et articles en témoignent. Voir Tomes 2 et 7/2 des Gesammelte Werke.
1910
http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/chronik/#jahr-1910
Veröffentlichung diverser Publikationen
Die „Theorien über den Mehrwert“, aus dem nachgelassenen Manuskript „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ von Karl Marx, herausgegeben von Karl Kautsky, werden veröffentlicht.
3./5. Jan. 1910
Parteitag der preußischen SPD in
Die Sozialdemokraten Preußens erklären, dass die Schande des Dreiklassenwahlrechts-Systems nicht länger erträglich sei. Sie werden mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln einem wirklichen Wahlrecht die Bahn brechen.
Der Parteitag nimmt einen Entwurf zu einem Kommunalprogramm an.
16.01.1910
. Massenversammlungen gegen das Dreiklassenwahlrecht
Zahlreiche Massenversammlungen gegen das Dreiklassenwahlrecht. Auch am 23. Januar und 26. Januar wird in vielen Städten demonstriert.
29.01.1910
. Äußerung von Oldenburg-Januschaus im Reichstag.
. Der konservative Abgeordnete Elard von Oldenburg-Januschau erklärt im Reichstag:
. „Der König von Preußen und der Deutsche Kaiser muß jeden Moment imstande sein, zu einem Leutnant zu sagen: Nehmen Sie zehn Mann und schließen Sie den Reichstag.“
. Die Sozialdemokratie protestiert in vielen Versammlungen gegen diese Äußerung.
04.02.1910
. Veröffentlichung der Regierungsvorlage über die Änderung des preußischen Wahlgesetzes
Die Regierungsvorlage über die Änderung des preußischen Wahlgesetzes wird veröffentlicht. Sie lässt trotz mancher Änderungen das Dreiklassenwahlrecht bestehen. An die Stelle der indirekten soll die direkte Wahl treten.
06.02.1910
. Straßendemonstrationen in
In
13.02.1910
. Massenversammlungen in Preußen
In Preußen finden Massenversammlungen statt. In Frankfurt a.M.,
06.03.1910
. „Wahlrechtsspaziergang“ in
Die Berliner Parteiführung hatte zu einer großen Massenversammlung aufgerufen. Diese wird von der Polizei verboten. Darauf lädt die Partei zu einem „Wahlrechtsspaziergang“ in den Treptower Park ein. 150.000 demonstrieren gegen das Wahlunrecht und die Maßnahmen der Polizei.
10.04.1910
. Öffentliche Versammlungen der Wahlrechtsbewegung in
Rund 260.000 Menschen nehmen an drei öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel in
15.04.1910
. Beginn eines der größten Streiks vor dem ersten Weltkrieg
Die Bauunternehmer sperren rund 160.000 Bauarbeiter aus. Damit beginnt einer der größten Streiks vor dem ersten Weltkrieg. Die Aussperrung dauert in einigen Städten bis Anfang Juli.
18./19. April 1910
. Erste Konferenz der Jugendausschüsse in
Auf der ersten Konferenz der Jugendausschüsse in Berlin vertreten 125 Delegierte 129 Jugendausschüsse. Zur Debatte stehen: Bildungsbestrebungen, Jugendschutz, die bürgerliche Jugendbewegung, Jugendheime, Sport und Spiel.
25./26. April 1910
. Außerordentlicher Kongress der Gewerkschaften in
Außerordentlicher Kongress der Gewerkschaften in
27.05.1910
. Ablehnung der Änderungen im Wahlgesetzentwurf im preußischen Abgeordnetenhaus
Das preußische Abgeordnetenhaus lehnt vom Herrenhaus beschlossene Änderungen im Wahlgesetzentwurf mit Mehrheit ab. Darauf erklärt Theobald von Bethmann-Hollweg, die Regierung lege auf eine Weiterberatung der Gesetzesvorlage keinen Wert mehr. Die Änderung des preußischen Wahlrechts ist gescheitert.
30.06.1910
. Mitgliederzahlen und Parteiorganisation
Die Sozialdemokratie hat 720.038 Mitglieder, davon 82.642 weibliche. In 381 Reichstagswahlkreisen bestehen Parteiorganisationen. Fünf Wahlkreise haben mehr als 20.000 Mitglieder: Berlin IV, Leipzig-Land, Teltow-Beeskow, Berlin VI und
02.07.1910
. Äußerung des Bischofs Franz Anton von Henle zur sozialen Frage
Der katholische Bischof Franz Anton von Henle erklärt im Bayerischen Reichsrat zur sozialen Frage unter anderem: „Wer Knecht ist, soll Knecht bleiben, wenn er nicht freiwillig von seinem Herrn der Knechtschaft enthoben wird“. Die Sozialdemokratie sieht darin eine offiziöse Ablehnung der proletarischen Emanzipationsbewegung.
14.07.1910
. Zustimmung der badischen Landtagsfraktion zum Landesbudget
Die badische Landtagsfraktion stimmt erneut für das Landesbudget. Wiederum beginnt eine oft erregte Auseinandersetzung in der Partei über die Budgetbewilligung. In diesen Diskussionen bildet sich aus den Differenzen um praktische politische Fragen das sogenannte „marxistische Zentrum“, das Karl Kautsky ideologisch bestimmt: „Zwischen dem Großherzogtum Baden und Luxemburg liegt Trier, die Stadt Karl Marx'. Die Lage auf der Landkarte ist ein Symbol der Lage der deutschen Sozialdemokratie“.
26./27. Aug. 1910
. II. Internationale Konferenz sozialistischer Frauen in Kopenhagen
II. Internationale Konferenz sozialistischer Frauen in Kopenhagen mit mehr als 100 Delegierten aus 17 Nationen. Die Konferenz beschließt, jedes Jahr einen Frauentag zu veranstalten, bei dem vor allem für das Frauenwahlrecht demonstriert werden soll. Clara Zetkin wird als internationale Sekretärin wiedergewählt.
28. Aug./3. Sept. 1910
. Internationaler Sozialistenkongress in Kopenhagen
896 Delegierte vertreten 23 Nationen.
4./5. Sept. 1910
. Zweite internationale Konferenz der sozialistischen Jugendorganisationen
Im Anschluss an den Kongres findet die zweite internationale Konferenz der sozialistischen Jugendorganisationen statt. Einem Anschluss der deutschen Jugendbewegung an das internationale Jugendsekretariat stehen die Bestimmungen des Vereinsgesetzes entgegen. Die Konferenz bekräftigt die Resolutionen von 1907 über die sozialistische Erziehung der Jugend sowie über den Jugendschutz und nimmt die Thesen von Karl Liebknecht über Militarismus an.
18./24. Sept. 1910
. Parteitag in
333 Delegierte. Der Parteitag steht ganz im Zeichen der Budgetdebatte.
19. Sept./8. Okt. 1910
. Unruhen in Berlin-Moabit während eines Streiks
Während eines Streiks von Kohlearbeitern und Kutschern kommt es in Berlin-Moabit durch die polizeiliche Unterstützung von Streikbrechern zu Unruhen. Der Ruf nach Ausnahmegesetzen gegen die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften wird wieder erhoben, obwohl weder die Partei noch die Gewerkschaften an den Unruhen beteiligt waren.
Anfang Dez. 1910
Verabschiedung eines Gesetzentwurfs über die Errichtung von Arbeitskammern. Der Reichstag verabschiedet einen Gesetzentwurf über die Errichtung von Arbeitskammern. Da in der Reichstagskommission unter Carl Legiens Vorsitz auch der Wählbarkeit von Gewerkschaftsfunktionären zugestimmt worden war, wird der Entwurf von der Regierung „auf Eis“ gelegt.