Overblog
Editer l'article Suivre ce blog Administration + Créer mon blog

Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts Anliegen im Kampf gegen den Krieg 1911-1913 - Annelies Laschitza

Cet article, significatif de la méthode précise et étayée de Annelies Laschiza, s'appuie sur les toutes dernières recherches de documents qui ont donné lieu à la publication des tomes 6 et 7/1, 7/2 des Gesammelte Werke dont elle a été une cheville ouvrière. Certains documents auxquels, elle fait référence ont été entre-temps publiés dans le tome 7/2.

Il  montre encore plus le vide pour la recherche sur Rosa Luxemburg laissé par la disparition récente d'Annelies Laschitza.

Sandrine Mayoraz, Frithjof Benjamin Schenk, Ueli Mäder (Hg.): Hundert Jahre Basler Friedenskongress (1912-2012). Die erhoffte „Verbrüderung der Völker“, Basel/Zürich 2015, S. 263-274 https://e-monos.sozialarchiv.ch/Friedenskongress_Laschitza.pdf

 

Die Aktivitäten Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts gegen Militarismus und Krieg sind nach wie vor für viele Menschen unbestritten. Rosa Luxemburg hatte bereits auf dem Internationalen Sozialistenkongress in Paris 1900 mit ihrem Referat “Über den Völkerfrieden, den Militarismus und die stehenden Heere” für Furore gesorgt.(1) Auf dem Stuttgarter Internationalen Sozialistenkongress 1907 hatte sie zusammen mit Martow und Lenin die Präzisierung der Bebelschen Resolution erreicht, wodurch die Möglichkeit des Ausbruchs eines Weltkrieges und die Ausnutzung der dadurch entstehenden Situation für die Beschleunigung der Beseitigung der kapitalistischen Klassenherrschaft ins Kalkül gezogen wurde.(2) Karl Liebknecht schliesslich war durch seine Schrift “Militarismus und Antimilitarismus unter besonderer Berücksichtigung der internationalen Jugendbewegung” von 1907, durch den gegen ihn inszenierten Hochverratsprozess und durch seine zeitweilige Präsidentschaft in der Jugendinternationale für Anregungen zu verstärktem Kampf gegen den Krieg prädestiniert.(3)

 

Während des Basler Sozialistenkongresses 1912 traten beide jedoch nicht so in Erscheinung, wie es ihr Engagement für Frieden hätte vermuten lassen. Sie gehörten nicht zu den76 Delegierten der deutschen Sozialdemokratie. Rosa Luxemburg nahm mit dem Mandat der Sozialdemokratie des Königreichs Polen und Litauens (SDKPiL) teil, (4) als deren Vertreterin sie seit 1904 Mitglied des Internationalen Sozialistischen Büros (ISB) war. Karl Liebknecht reiste zum Kongress nicht an.

 

 

Warum konnten beide auf dem Kongress in Basel 1912 nicht als Redner auftreten?

 

Sie hatten zu dieser Zeit persönlich bzw. familiär komplizierte Situationen zu bewältigen. Rosa Luxemburg hatte sich 1911 durch ihre Kritik am Verhalten des Parteivorstandes der deutschen Sozialdemokratie in der Marokkokrise gegen Argwohn und Verleumdung zu erwehren. Autoren der ‚Sozialistischen Monatshefte’ forderten sogar ihren Parteiausschluss. Zwischen der SDKPiL und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) und deren Strömungen spitzten sich die Auseinandersetzungen um Spaltungstendenzen und Intrigen zu. Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Parteischule absorbierte ihr Forschungsprojekt ‚Die Akkumulation des Kapitals’ ihre ganze Kraft. Sie lebte bei dieser Arbeit wie im Rausch und erschöpfte. Statt sich 1912 am Chemnitzer Parteitag und den Imperialismusdebatten beteiligen zu können, musste sie sich für 14 Tage ins Krankenhaus begeben, aus dem sie am 28. September 1912 geschwächt entlassen wurde.(5) Auch den in den ‚Baseler Nachrichten’ für den 25. November 1912 angezeigten Auftritt in einer Frauenversammlung im Bernoullianum musste sie aus gesundheitlichen Gründen absagen.(6)

 

Karl Liebknecht war am 22. August 1911 plötzlich seine Frau Julia, geb. Paradies, die achtunddreissigjährige Mutter seiner drei Kinder, Wilhelm, Robert und Vera, verstorben. Wider die Bedenken von Verwandten und Freunden hatte er sich am 1. Oktober 1912 zur Eheschliessung mit Sophie Ryss aus Rostowam Don entschieden, die er seit Anfang 1906 heimlich und innig liebte. Dass „Du nicht ehelos bleiben würdest, nahm ich an“, schrieb August Bebel. Er wünschte ihm, die passende Frau gewonnen zu haben. Sie werde keinen leichten Stand haben. „Erstens soll sie Dich an die Zügel nehmen, was Dir nicht schaden dürfte, und dann soll Dein Ältester ein schwer zu behandelnder Bursche sein. Mit zwei so obstinaten Burschen fertig zu werden wie Du und Dein Sohn, das ist ein Meisterstück.“(7) Nach aufregendem Wahlkampf hatte Karl Liebknecht im Januar 1912 in der Stichwahl seines Wahlkreises Potsdam-Spandau-Osthavelland über den konservativen Gegenkandidaten gesiegt. Seitdem war er Parlamentarier auf allen drei möglichen Ebenen: Stadtverordneter von Berlin seit 1902, Landtagsabgeordneter in Preussen seit 1908 und Reichstagsabgeordneter. In allen drei Gremien focht er unermüdlich um die Verbesserung des Lebens der Menschen, um Demokratie und für Frieden. In Hatz lebte er fast nur noch im Parlament, in Sitzungen und auf Versammlungen. Für die Familie blieb wenig Zeit.

 

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg liessen sich durch die persönlichen Probleme keineswegs von ihrem politischen Engagement abhalten. An der Vorbereitung des Basler Kongresses beteiligten sie sich aktiv. Karl Liebknecht sprach eine Woche vor dem Kongress, am 17. November 1912, in Budapest auf einer der Grosskundgebungen, die an diesem Tag auf Anregung des ISB in allen europäischen Hauptstädten stattfanden. Die Zeiten der Kabinettskriege seien vorbei, rief er in die unübersehbare Menschenmenge. Aus einem Krieg wie auf dem Balkan könne angesichts der Hochrüstung und der Einmischungsgelüste der Grossmächte rasch ein Weltbrand entstehen. Angesichts der auf Massenheere berechneten modernen Waffentechnik würde es für die Herrschenden allerdings immer aussichtsloser, Europa gegen den Volkswillen in Brand zu stecken. Wehe jenen, die es wagen! (8)

 

Rosa Luxemburg hatte am 28. Oktober 1912 in der Sitzung des ISB in Brüs-sel ihre Meinung zum Manifest des Kongresses in konkrete Forderungen gefasst:

 

„Wir müssen uns von der Stuttgarter Resolution inspirieren lassen. Mit blossen Protesten und Manifesten ist indes wenig getan. Wir müssen aussprechen

1., dass der jetzige Krieg der Einzelfall einer allgemeinen Tendenz der kapitalistischen Entwicklung ist,

2., dass die Massenaktion notwendig ist,

3., dass das Proletariat seine Aktion verschärfen muss,

4., dass das internatio-nale Proletariat in allen Ländern die Pflicht hat, auf einen Krieg mit energi-schen Aktionen zu antworten. Wir müssen empfinden, dass wir in einer neuen geschichtlichen Epoche stehen und dies durch die Kühnheit unserer Beschlüsse zum Ausdruck bringen.“(9)

 

Ihr Verlangen stützte sich nicht zuletzt auf Erfahrungen, die sie 1911 in heftigen Debatten mit dem Parteivorstand der deutschen Sozialdemokratie und Vertretern des ISB über das verzögerte Reagieren auf die Marokkokrise gewonnen hatte. Nach ihrer Meinung müsse bei solchen Konflikten sofort über die drohende Kriegsgefahr und deren wahre Ursachen aufgeklärt und offensiv mit Massenaktionen protestiert werden. Sie warnte vor der Illusion, in „staatsmännischer“ Manier in die Geheimnisse der Diplomatie eindringen und imperialistische Rivalitäten durch Schiedsgerichte oder „Vereinigte Staaten von Europa“ eindämmen zu können. Appelle an die Vernunft und Moral der Regierenden seien nutzlos.(10) Da sie sich in ihrer Polemik auf Briefwechsel zwischen Vertretern der leitenden Gremien der deutschen und internationalen Sozialdemokratie bezog, wurde sie der Indiskretion bezichtigt und argwöhnisch diffamiert. Ihre leidenschaftlichen Attacken für die Steigerung des antimilitaristischen Kampfes und die Ergänzung der altbewährten Taktik durch neue Formen wie den politischen Massenstreik fanden bei den Autoritäten der Zweiten Internationale wenig Anklang.

 

Auf dem Ausserordentlichen Internationalen Sozialistenkongress zu Basel 1912 hatten daher die tonangebenden Führer der Bewegung wie Hermann Greulich, Marie-Eduard Vaillant, Keir Hardy, Victor Adler, Jean Jaurès, August Bebel und Clara Zetkin das Sagen.(11) Als Mitbegründer der Zweiten Internationale und in den bisherigen Kämpfen erfahren und erfolgreich, verteidigten sie die altbewährte antimilitaristische Taktik und vertrauten fest auf die wachsende Kraft der internationalen Arbeiterbewegung. Dieser Stärke rechneten sie zugute, dass es in Europa bis dahin zu keinem Krieg zwischen den europäischen Grossmächten und deren Bündnissen gekommen war. Die Betonung ihrer Reden lag auf der Einigkeit der Antikriegskräfte. Einigkeit und Einmütigkeit zu demonstrieren, vertrug sich aber nicht mit Taktikdebatten, in denen die Vertreter unterschiedlicher Meinungen in Polemik geraten könnten. Rosa Luxemburg hatte folglich keine Aussicht, als Rednerin auf dem Kon-gress vorgesehen zu werden. Ihre Gedanken wurden zum Teil von Clara Zetkin mit ausgesprochen.(12)

 

Die Schwäche der Linken Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Franz Mehring und Clara Zetkin bestand darin, dass sie sich meistens als Einzelpersönlichkeiten positionierten und ihre Initiativen in entscheidenden Situationen nicht bündelten. Da sie, ausser Clara Zetkin, keinem Leitungsgremium angehörten, kein eigenes Presseorgan besassen und ihr Einfluss auf die Mitglieder und Wähler nicht als konstante Grösse existierte, lag die Entscheidungshoheit über die Politik der deutschen Sozialdemokratie, auch über die Delegierten-und Rednerauswahl, bei den traditionell orientierten Kräften um den Parteivorstand, bei der Fraktion und bei der Presse. Es gibt jedoch auch keine Quellen, aus denen hervorgeht, ob Luxemburg und Liebknecht in Basel als Redner auftreten wollten.

 

Es vermag ausserdem verwundern, dass Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht bis 1914 nicht gemeinsam agierten. Obwohl sie in ihrem antimilitaristischen Kampf objektiv weitgehend übereinstimmende Ansichten vertraten und dementsprechend konsequent tätig waren, bezogen sie sich in ihren Aktivitäten so gut wie nicht aufeinander. Ihre Charaktere, Freundeskreise, Kampfes-und Lebensgewohnheiten waren offensichtlich sehr verschieden. Durch ihre unterschiedliche Herkunft und die wenig vergleichbaren Tätigkeitsbereiche wich ihr Verhältnis zur Partei, deren Entwicklung und Tradition so voneinander ab, dass ein direktes Zusammenwirken erst nach Ausbruch des Krieges zustande kam.(13)

 

Was war das Anliegen des Friedenskampfes von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht 1911 bis 1913?

 

Auf jeden Fall gingen ihre Vorstellungen über die blosse Manifestation von internationaler Einigkeit im Kampf um die Erhaltung des Friedens hinaus. Ihr Engagement zielte darauf ab, erstens tiefer die Ursachen der Militarisierung, des Wettrüstens und der zunehmenden Weltkriegsgefahr zu ergründen und zu entlarven; zweitens auch in aussenpolitischer Hinsicht mutiger auf Massenaktionen zu setzen und den Massenstreik nicht nur innenpolitisch in Erwägung zu ziehen, falls Wahlrechts-und Koaliti-onsrechte bedroht würden; drittens den Friedenskampf grundsätzlich international zu führen und sich jeglicher nationalistischer Verklärung zu erwehren. Dem internationalen Proletariat müsse geholfen werden zu begreifen, „dass es zusammengehörtund der internationale Kapitalismus ein gemeinsamer Feind ist“.(14)

 

In einer bisher unbekannten Wahlkampfrede im Volkspark in Halle/Saale am 3. Dezember 1911 erklärte Rosa Luxemburg vor 2000 Personen:

 

„Kolonialkriege sind seit den letzten 40 Jahren eigentlich eineständige Erscheinung, und es gehört angesichts dieser Tatsache ein sonderbarer Optimismus dazu, von einem ‚40jährigen europäischen Frieden’ zu reden, wie das sogar Sozialdemokraten tun. Zu den Vertretern dieser Ansicht gehört neben anderen sozialdemokratischen Führern namentlich der französische Genosse Jean Jaurès. Der Glaube, dass wir allmählich in denWeltfrieden ‚hineinwach-sen’, hat sich als eine kindliche Illusion erwiesen. Die Genossen, und vor-nehmlich Jaurès, die dem Köhlerglauben an einen europäischen Frieden hul-digten, stützten ihre Meinung auf die bestehenden Bündnisse zwischen den Grossmächten Europas, den Dreibund und die Tripelallianz Frankreich-Russland-England und das Haager Schiedsgericht. Besonders ist es wieder Jaurès, der der letzten Institution gewaltige schwärmerische Verehrung entge-genbringt und in ihr neben den Bündnissen der Grossmächte eine Gewähr für den Weltfrieden sah.15Die durch die Marokkoaffäre in den letzten Monaten heraufbeschworene drohende Kriegsgefahr und der infame Tripolisraubzug der Italiener wird dieseGenossen hoffentlich für immer von ihren Illusionen ge-heilt haben. Das Haager Schiedsgericht ist schon deshalb nicht mehr als ein blutiger Witz, da bekanntlich der blutige Nikolaus von Russland der Urheber dieser famosen Einrichtung war, die höchstens dafür bezeichnend ist, wie man heute noch die Völker an der Nase herumführen kann! [...] Die Annahme, dass sich Kapitalismus und ruhige, friedliche Zeiten vertragen, ist überhaupt nichts als ein kindlicher Optimismus. Im Gegenteil: alles deutet darauf hin, dass uns eine Periode gewaltiger Erschütterungen bevorsteht, wofür der brutale, grausame Tripoliskrieg nur eine Erscheinung ist.“(16)

 

Drei ihrer wichtigsten Anliegen waren: Erstens, jüngste Entwicklungstendenzen des Kapitalismus zu analysieren und mit bisherigen Ansichten über seine Praktiken und Perspektiven zu vergleichen; zweitens, auf den ökonomischen Entwicklungsstand in anderen Erdteilen und auf die weltweite Einmischung der europäischen Grossmächte aufmerksam zu machen; drittens, über das Phänomen „Imperialismus“ bzw. „imperialistische Weltpolitik“ immer wieder neu zu reflektieren und gründlich zu debattieren. Der Marxismus sei doch eine revolutionäre Weltanschauung, begründete sie ihre Anliegen, „die stets nach neuen Erkenntnissen ringen muss, die nichts so verabscheut wie das Erstarren in einmal gültigen Formen, die am besten im geistigen Waffenge-klirr der Selbstkritik und im geschichtlichen Blitz und Donner ihre lebendige Kraft gewährt“.(17) Ausführlich und konkret versuchte sie das in ihrem Werk ‚Die Akkumulation des Kapitals’, das im Januar 1913 erschien und an dem bis heute weltweit das Interesse nicht erloschen ist.

 

Das Hauptmerkmal des Imperialismus sah Rosa Luxemburg „in der Ausbreitung der Kapitalsherrschaft aus alten kapitalistischen Ländern auf neue Gebiete und im wirtschaftlichen und politischen Konkurrenzkampf jener Länder um solche Gebiete“.(18) Der ihr unterstellte Gedanke eines automatischen Zusammenbruchs lag ihr fern. In ihrer ‚Einführung in die Nationalökonomie’, aber auch in jetzt erst aufgefundenen bzw. entzifferten Notizen dazu, macht sie auf die vielen Reserven aufmerksam, über die der Kapitalismus verfügt bzw. die er auszunutzen weiss, um sich immer wieder aus seine Existenz bedrohenden Krisen herauszuwinden, solange die antikapitalistischen Kräfte nicht stark genug sind.(19)

 

Wider alle Verketzerung als „Revolutionsromantikerin“ und Verfechterin eines „Generalstreikunsinns“ liess sie nicht nach, für den politischen Massenstreik zu agitieren. Viele Artikel, Versammlungs-und Parteitagsreden bezeugen, dass es ihr dabei um Klarheit über internationale Erfahrungen und über die notwendigen Voraussetzungen für dieses Kampfmittel ging. Ihre Auffassungen vom Massenstreik werden missdeutet, wenn ihr, auch noch nach hundert Jahren, unterstellt wird, sie habe ohne Beachtung der Situation und der Einsicht der Massen „als radikale Linke“ skrupellos zum Massenstreik aufgerufen.

 

In einem bisher unbekannten Artikel ‚Der Massenstreik vor dem Reichstag’ polemisierte sie Ende 1911 besonders aufschlussreich:

 

„Wenn sie behaupten, die Sozialdemokratie hätte beschlossen, die Mannschaften im Kriegsfalle zur Dienstverweigerung aufzufordern, so ist das offenbar eine blanke Lüge, die in keiner einzigen Resolution oder auch nur in einem Antrag eines sozialdemokratischen Parteitages oder internationalen So-zialistenkongresses einen Anhaltspunkt findet. [...] Eine Aufforderung von Partei wegen an die Soldaten zur Gehorsamsverweigerung wäre eine Torheit, nicht weil sie zum Konflikt mit dem Staatsanwalt führt, sondern weil sie un-wirksam oder überflüssig ist, weil sie einer geschichtlichen Situation künstlich würde vorgreifen wollen, deren Reife nicht von uns allein bestimmt wird.“ (20)

 

Da auf dem Basler Kongress kein Wort über den Massenstreik fiel, konnte Herr Wunderlich, der deutsche Konsul in Basel, beruhigt an Bethmann-Hollweg berichten, dass „der Kongress es nicht gewagt hat [...] im Falle eines Krieges offen zur Auflehnung gegen die Obrigkeit aufzufordern“.(21)

 

Noch gänzlich unveröffentlicht sind Polizeiberichte über drei Massenstreik Reden Rosa Luxemburgs, über ihr Auftreten am 7. August 1913 in einer erweiterten Parteivorstandssitzung mit Gewerkschaftsvertretern, über ihre Ausführungen im September 1913 in einer nichtöffentlichen Sitzung mit über hundert Delegierten während des Jenaer Parteitages 1913 und über ihr Referat am 14. Januar 1914 in der Reichstagsfraktion. Sie zeigen, wie ernst Rosa Luxemburg 1913/14 genommen werden musste.(22) Am 14. Januar 1914 wurde sie in die sozialdemokratische Reichstagsfraktion zu einem Vortrag über die Frage gebeten: „Kommt der Massenstreik als Verteidigungsmittel des Proletariats in einer veränderten politischen Konstellation in Betracht?“ Die Einladung in die Reichstagsfraktion war erstmalig und erklärt sich aus der Heftigkeit der Massenstreikdebatten 1913 im Kampf für ein demokratisches Wahlrecht in Preussen. Rosa Luxemburg, die wegen des fehlenden Frauenwahlrechts keine Abgeordnete sein konnte, sprach an diesem Tage vor einer Männerrunde von über hundert Parlamentariern, in der viele ihrer ärgsten Widersacher sassen.

 

Rosa Luxemburg stellte zunächst die These in den Raum, der Gedanke des politischen Streiks gegen die Staatsgewalt lebe in Haupt und Herz aller sozialistischen Arbeiter.(23) Fälschlicherweise werde ihr nachgesagt, sie missachte die Organisationen der Arbeiterbewegung und wiegle die Unorganisierten gegen die Organisierten auf. Sie aber wolle die Gefahr des politischen Streiks für die Arbeiterorganisationen angesichts der staatlichen Gegenwehr nicht verkleinern, aber zugleich betonen, dass er für die Arbeiterorganisationen nicht verderblich sei. Ihr Credo sei: „Ein mit Kraft und Solidarität durchgeführter Streik ist immer unverloren, weil er das ist, was er bezweckt, eine Machtentfaltung des Proletariats, bei der die Kämpfenden ihre Kraft und ihr Verantwortungsgefühl stählen und die herrschenden Klassen der Stärke des Gegners bewusst werden.“(24) Es sei unrichtig, den politischen Massenstreik ausschliesslich als den letzten und grossen Kraftakt anzusehen, der die Gesellschaft wie eine Revolution grundlegend erschüttern und umstürzen soll. Zur Vorbereitung eines solchen Entscheidungskampfes bedürfe es einer langen Periode von Massenkämpfen.

 

Denn wie„sollen plötzlich die preussischen Staatsarbeiter, die Eisenbahner, Postbeamten usw., die heute im Kadavergehorsam erstarrt sind, die Landarbeiter, die kein Koalitionsrecht haben, die breiten Schichten der Arbeiter, die noch in gegnerischen Organisationen, in christlichen, Hirsch-Dunckerschen, gelben Gewerkschaften stecken und die Masse des deutschen Proletariats, die weder der gewerkschaftlichen Organisation noch der sozialdemokratischen Agitation zugänglich war [...], mit einem Male für einen letzten Massenstreik, für einen Kampf auf Leben und Tod reif sein?“ (25)

 

Nur durch entschlossene Kämpfe müssen und können diese Menschen „nach und nach aus ihrer Starrheit, ihrem Kadavergehorsam, ihrer Zersplitterung losgelöst und der Gefolgschaft der Sozialdemokratie angegliedert werden“.(26) Eine wirkliche Mas-senaktion grossen Stils für wichtige Ziele sei keine trockene Exerzierübung nach dem Taktstock und Gutdünken der Parteileitung, sondern müsse als Klassenkampf ge-führt warden

 

,„in dem alle bedeutenden wirtschaftlichen Konflikte ausgenutzt, alle Momente, die die Massen erregen, in den Strudel der Bewegung geleitet wer-den müssen und in dem man nicht einer steigenden Verschärfung der Situati-on und entscheidenden Kämpfen ausweicht, sondern ihnen mit einer ent-schlossenen konsequenten Taktik entgegengeht“ (27).

 

Die durch Rosa Luxemburg aufgewühlten Geister der Fraktion gerieten in Zwiespalt, wichen einer gründlichen Aussprache aus und bildeten zur Prüfung der Massenstreikfrage, nach echt parlamentarischem Brauch, eine fünfzehngliedrige Kommission. Rosa Luxemburg hatte in diesem Gremium gewiss nichts anderes erwartet.

 

Was vollbrachte Karl Liebknecht zu dieser Zeit?

 

Es gehört zu den Glücksumständen eines Parlamentariers, wenn er an Dokumente herankommt, die ihm ermöglichen, in geheime Machenschaften der Kriegstreiber Einblick zu erhalten. In eine solche Situation kam Karl Liebknecht im November 1912. Es wurde ihm ein anonymes Schreiben und die Abschrift von vertraulichen Berichten mit militärischen Interna aus dem Kriegsministerium und der Heeresverwaltung zugespielt. Der lange Zeit unbekannte Absender war Herrvon Metzen. Der im September 1912 entlassene Direktor des Berliner Büros der Friedrich Krupp AG hatte Liebknecht ausgesucht, „als einen Vertreter derjenigen Partei, von der ich erwarte, dass sie ohne Rücksicht auf die Macht u. die soziale Stellung der Schuldigen für eine strenge Verfolgung dieses schmutzigen u. gemeingefährlichen Treibens eintritt“. (28) Karl Liebknecht liess offiziell die Echtheit der Dokumente prüfen und nahm die Sendung zum Aufhänger für einen Enthüllungsfeldzug gegen die Friedrich Krupp AG, einen der einflussreichsten Konzerne der Rüstungsindustrie, mit dem er 1913 im In-und Ausland für enormes Aufsehen sorgte. Zwietracht, Kriegsgefahr und Krieg seien die Nahrung für die Rüstungsindustrie, so seine Anklage. „Je mehr Völkerhass, umso mehr Profit!“ (29) Auf entlarvende Geheimdokumente gestützt, zog er alle Register parlamentarischer Möglichkeiten und ausserparlamentarischer Taktik und fand vielseitig grosse Beachtung. Hellmuth von Gerlach empfand es als einen „wahren Segen“, dass es Sozialdemokraten wie Karl Liebknecht gab. Bertha von Suttner pries den Wert der Enthüllungen für die Erweiterung des Kreises der Friedenskräfte. (30) Die durch den Coup Aufgescheuchten versuchten vergeblich, aus dem Krupp-Skandal einen Fall Liebknecht zu konstruieren. Der öffentliche Druck erzwang „Krupp-Prozesse“, die allerdings zur Farce verkamen.

 

1913/14 dehnte Karl Liebknecht seine Angriffe gegen Krupp auf ebenso skrupellose Praktiken der Rüstungskonzerne Ehrhardt, Loewe, Goerz, Deutsche Waffen-und Munitionsfabriken, Daimler-Benz und Nobel-Dynamit AG aus. Er brauche ihm wohl nicht zu sagen, hiess es in einem Schreiben von Zsigmond Politzer (Csapo) aus Paris an Max Grunwald vom 4. Mai 1913, „welche Beachtung hier die Liebknecht’schen Enthüllungen gefunden haben. Meines Erachtens und ich glaube im Geiste unseres unvergesslichen Jules [Guesdes] zu handeln, wenn ich Ihnen sage, dass wir eigentlich die von Liebknecht gesammelten Daten vervollständigen müssten.“ (31) Er nannte diverse Tatsachen.

 

Es entstand die Idee, mit Verbündeten wie Walton Newbold von der Independent Labour Party und André Morizet von der ‚Humanité’ eine Anklageschrift gegen die „Internationale der Rüstungsindustrie“ zu verfassen. Ihre Recherchen gingen bis ins enthüllende Detail. Auf seinem Schreibtisch häuften sich Informationen, Statistiken, Exzerpte aus Hand- und Jahrbüchern, Zeitungsausschnitte, Gedankenskizzen. Ganze Manuskriptteile entstanden, blieben allerdings Fragment mit unterschiedlich ausformulierten Passagen. (32) Darin hielt er unter anderem fest: „Die Waffen-und Munitionsfabriken und ihr Anhang in Deutschland sind mit österreichischen, belgischen, französischen und russischen Firmen zusammengeschlossen, sie haben den ganzen Erdball in Interessensphären zur Exploitation unter sich verteilt.“33 Diese Räubergesellschaft sei international wie die Räubermoral und verkörpere die imperialistische Weltentwicklung.

 

Während der Reichstagsverhandlungen über den Militäretat am 11. Mai 1914 zeigte Karl Liebknecht die Verbindung der Rüstungsmonopole zu den Grossbanken, ihre Verflechtung mit der Sprengstoff-, Motoren-und optischen Industrie auf. Unter hasserfüllten Blicken seiner Gegner gab er Dutzende Namen von Ministern, Parlamentariern, Offizieren, Generalen und Admiralen preis, die in den Lei-tungsgremien der Rüstungskonzerne Sitz und Stimme hatten. Er deckte auf, wie viele ausländische Kapitalisten den Aufsichtsräten der „patriotischen“ Firmen der deutschen Waffen-und Sprengstoffindustrie, der Kriegswerften und Panzerplattenfabriken angehörten. (34) Alle Zwischenrufegekonnt parierend, versicherte er,

 

er könne die Strukturen dieses „Teufelstrusts“, der„Rüstungsinternationale genau belegen: einmal insofern die einzelnen Rüstungsunternehmungen selbst international ausgestaltet sind [...], weiter insofern sich die einheimischen Rüstungsunternehmungen mit Kapital, mit Patenten usw. an ausländischen Rüstungsunternehmungen beteiligen und schliesslich, indem die einzelnen deutschen Rüstungsunternehmungen sich den internationalen Verbänden, Kartells, Trusts usw. anschliessen. Dazu tritt die Internationale des Rüstungshandels und die Internationale des Handels mit militärischen Konstruktionen, Patenten, Lizenzen, Erfindungen. Und schliesslich die Internationale des Finanzkapitals in der Rüstungsindustrie, die gewissermassen die Krönung bildet.“ (35)

 

Die letzten 14 Tage des Juli 1914 arbeitete er noch einmal in der Schweiz an dem Manuskript über die Internationale der Rüstungsindustrie. (36) Kriegsverursacher und Kriegshetzer das erste Mal dokumentarisch so konkret angeprangert zu haben, war Karl Liebknechts Hauptverdienst 1912-1914

 

Bliebe als letzte Frage: Gibt es Einschätzungen von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht über den Basler Kongress?

 

Von Karl Liebknecht sind keine direkten Äusserungen über den Basler Kongress 1912 erhalten geblieben. Rosa Luxemburg erinnerte 1915 ausdrücklich an die beschwörenden Reden auf dem Kongress in ihrer Schrift ‚Die Krise der Sozialdemokratie’, um auf Ursachen des gegensätzlichen Verhaltens der meisten Parteien der Zweiten Internationale zu Beginn des Ersten Weltkrieges aufmerksam zu machen. Sehr herbe Urteile fällte Rosa Luxemburgs in handschriftlichen fragmentarischen Notizen (38) , mit denen sie sich 1918 im Breslauer Frauengefängnis auf einen zweiten Teil ihres Buches über die Krise der Sozialdemokratie und auf die nach dem Krieg unbedingt notwendigen Auseinandersetzungen mit dem Versagen der deutschen Sozial-demokratie und dem Zusammenbruch der Zweiten Internationale vorbereitete.(39)

 

Wie konnte sich die vermeintlich mächtige Zweite Internationale zu Beginn des Ersten Weltkrieges plötzlich so ohnmächtig erweisen? Das war eine der Fragen, die sie über die vier Kriegsjahre hinweg quälten. Auf dem ersten Blatt ihrer Notizen hielt sie wenige Stichworte fest: „Inter[nationale] u. ihre Geschichte. 1. 1864. 2. 1889.“ Neben 1889 schrieb sie „Maifeier“. (40) Danach heisst es: Der Beschluss des Pariser Kongresses von 1889 über die Maifeier sprach „das eigentliche geschichtliche Problem der zweiten Internationale lapidar aus: Die Internationale wird zur Massenbewegung, zur eigenen Aktion der Arbeitermassen in allen Ländern oder sie wird nicht sein“ (41). Und sie verstärkte ihre Feststellung noch, indem sie notierte:

 

„Die Maifeier war die einzige Form der unmittelbaren Betätigung der proletarischen Massen im Geiste der internationalen Solidarität; was sonst von der zweiten Internationale übrig blieb, waren Kongresse u. Manifeste, d. h. Demonstrationen kleiner Häuflein von Vertretern im Namen der Massen, wa-ren Worte, Instanzen u. Zeremoniell. Die Maifeier sollte die einzige interna-tionale Tat, eigene Tat von Millionen sein.“ (42)

 

Entsprechend scharf rechnete Rosa Luxemburg mit dem Schicksal der Maifeier am Beispiel des Umgangs mit ihr in der deutschen Sozialdemokratie ab. Deren Führer hätten sie zu einer leeren Demonstration degradiert. Führer der Gewerkschaften hätten sie in der Schlinge der Unterstützungsklausel erdrosselt. Verbittert hielt sie fest: Die Maifeierbeschlüsse vor dem Kriege

 

„schrieben bereits mit feurigen Lettern das Menetekel an die Mauern der Internationale. Als die einzigeMassenaktion von internationalem Charak-ter aus offen ausgesprochener Angst vor Opfern kaltblütig abgewürgt wurde, war die Internationale innerlich eine Leiche, der prunkvolle Baseler Kongress war bereits ein unbewusster Leichenschmaus.“ (43)

 

Auf weiteren Blättern ihrer handschriftlichen Notizen bemerkte sie: „Der Weltkrieg ist die Kritik u. der Abschluss der 2. Periode“ der Internationalen, d. h. der Zweiten Internationale.(44) Der äusserliche Bankrott habe sich am 4. August 1914 gezeigt, der innerliche schon seit Jahrzehnten, vor allem wegen Verkleisterung der Gegensätze und des Parlamentarismus als einzige Politik. Besonders symptomatisch sei die Scheu vor dem Massenstreik gewesen. Woran lag der Irrweg in der Entwicklung des Sozialismus, fragte sie sich abermals.

 

„Sie [die Internationale] hat eine Taktik, die ihr nur einige Jahrzehnte gute Dienste leistete, verewigen u. auch auf die Periode des Imperialismus erstrecken wollen. Sie wich einfach vor dem offenen Kl[assen]k[ampf] um den Soz[ialismus] zurück. Sie nahmihr Endziel nicht ernst u. wollte nicht vom bürg[erlichen] Parlamentarismus ablassen, obwohl er schon geschichtl[ich] verjährt u. bankrott war mit dem Ausbruch des Krieges.“ (45)

 

Auf einem weiteren Blatt formuliert sie zur Thematik nicht weniger kritisch:

 

„Die D[eutsche] Sozdem[okratie] –u. noch weniger die intern[ationale] – hatte irgendeine allgemeine Orientierung ihrer Politik. Sie lebte von der Hand in den Mund, von Wahl zu Wahl. Sie schwätzte vom kommenden Weltkrieg, ohne sich dabei was zu denken (Basel!) u. ging geflissentlich allen strittigen Fragen aus dem Wege. (so die intern[ationalen] Kon-gresse u. die d[eutschen] Parteitage.)“ (46)

 

Mit der Vergangenheit müsse kritisch abgerechnet werden. Hauptaufgabe der revolutionären Kräfte jedoch bleibe, auf die Massen zu vertrauen, aus den Volksmassen zuverlässige und bewusste Mitstreiter zu gewinnen. Eine revolutionäre Taktik, die mit der Entwicklung Schritt hält, sei das einzige Mittel, Idealismus in den Massen zu erzeugen und die Kriegstreiber zu überwältigen.

 

Durch den grausamen Meuchelmord am 15. Januar 1919 wurde Rosa Lu-xemburg und Karl Liebknecht die Chance genommen, im Umgang mit den kriegsmüden Massen und im Kampf gegen die Konterrevolutionäre erfolgversprechende Formen und Mittel für die Wiederbelebung eines solidarischen internationalen Zusammenwirkens zu finden und zu erproben.

 

Sämtliche bisher unbekannten und unveröffentlichten Texte Rosa Luxemburgs sind von Eckhard Müller und mir zum Abdruck in zwei Ergänzungsbänden (Bd. 6 und 7) derGesammelten WerkeRosa Luxemburgs vorgesehen. Band 6 (1893 bis 1906) ist mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung e. V. Berlin im Karl Dietz Verlag Berlin 2014 erschienen.

 

Prof. Dr. Annelies Laschitza: Seit Anfang der 1980er Jahre Mitglied der Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft, wissenschaftliche Beraterin der Rosa-Luxemburg-Films von Margarethe von Trotta. Forschungsschwerpunkt: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Publikationen (Auswahl): Mitherausgeberin der Gesammelten Werke und der Gesammelten Briefe Rosa Luxemburgs in insgesamt bisher 12 Bänden; Rosa-Luxemburg-Biographie Im Lebensrausch, trotz alledem(Aufbau-Verlag, Berlin 1996); Die Liebknechts. Karl und Sophie–Politik und Familie(Aufbau-Verlag, Berlin 2007)

 

1. Siehe Rosa Luxemburg, Gesammelte Werke (GW), Bd. 1, Erster Halbband, 8. überarb. Auflage, Berlin 2007, S. 807-809. Die ausführlichere Version in Übersetzung aus dem Französischen siehe Rosa Luxemburg, GW, Bd. 6: 1893-1906, hg. und bearb. von Annelies Laschitza und Eckhard Müller, mit einem Vorwort von Annelies Laschitza, Berlin 2014, S. 304-307.

 

2. Siehe ibid., Bd. 2, 6. überarb. Auflage, Berlin 2004, S. 235-236.

 

3. Siehe Karl Liebknecht, Gesammelte Reden und Schriften (GRS), Bd. 1, 2. Auflage, Berlin 1983, S.249-251, und Bd. 2, 2. Auflage, Berlin 1985, S. 81-83.

 

4. Siehe Rosa Luxemburg an Leo Jogiches, [8. Februar 1913], in: Rosa Luxemburg, Gesammelte Briefe (GB), Bd. 4, 3. überarb. Auflage, Berlin 2001, S. 262.Sandrine Mayoraz, Frithjof Benjamin Schenk, Ueli Mäder (Hg.): Hundert Jahre Basler Friedenskongress (1912-2012). Die erhoffte „Verbrüderung der Völker“, Basel/Zürich 2015, S. 263-274.

 

5. Siehe R. Luxemburg, GB, Bd. 4, S. 247, 243-249; Annelies Laschitza, Im Lebensrausch, trotz alledem. Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Berlin 1996, S. 376-378.

 

6. Siehe Basler Nachrichten vom 24. und 27. November 1912, in: Bernard Degen, Heiko Haumann, Ueli Mäder, Sandrine Mayoraz, Laura Polexe, Frithjof Benjamin Schenk (Hg.), Gegen den Krieg. Der Basler Friedenskongress 1912 und seine Aktualität, Basel 1912, S. 215.

 

7. Zitiert in: Annelies Laschitza, Die Liebknechts. Karl und Sophie –Politik und Familie, Berlin 2007, S. 189.

 

8. K. Liebknecht, Gesammelte Reden und Schriften (GRS), Bd. 5, 3. Auflage, Berlin 1987, S. 431

 

9. Vorwärts (Berlin), Nr. 254, 30. Oktober 1912; In R. Luxemburg, GW, Bd. 3, 6. überarb. Auflage, Berlin 2003, S. 177, wird eine schwächere Version aus der Leipziger Volkszeitung, Nr. 253, 30. Oktober 1912 wiedergegeben. Hervorhebungen im Original.

 

10. Siehe A. Laschitza 1996, op. cit., S. 381-391

 

11. Siehe Ausserordentlicher Internationaler Sozialisten-Kongress zu Basel am 24. und 25. November 1912, Berlin 1912.

 

12. Gemeint sind das Verhältnis von entfaltetem Kapitalismus und Krieg und die Notwendigkeit verstärkter Massenaktionen. Siehe Ausserordentlicher Sozialisten-Kongress, op. cit., S. 34-36; auch in: Clara Zetkin, Ausgewählte Reden und Schriften, Bd. 1, Berlin 1957, S. 564-569.

 

13. Siehe Annelies Laschitza, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Ein biographischer Vergleich, in: Klaus Kinner, Helmut Seidel (Hg.), Rosa Luxemburg. Historische und aktuelle Dimensionen ihres theoretischen Werkes, Berlin 2002, S. 215.

 

14. Volksblatt (Halle a. S.), Nr. 284, 5. Dezember 1911. Hervorhebung im Original.

 

15. Zur gegenteiligen Meinung Rosa Luxemburgs siehe «Ein neues zaristisches Rundschreiben», in: Leipziger Volkszeitung, Nr. 20, 25. Januar 1899, inzwischen veröffentlicht in: R. Luxemburg, GW, Bd. 6, S. 255-260.

 

16. Volksblatt (Halle a. S.), Nr. 284, 5. Dezember 1911. Hervorhebung im Original.

 

17. R. Luxemburg, GW, Bd. 5, 4. Auflage, Berlin 1990, S. 523.

 

18. Ibid., S. 432.

 

19. Siehe ibid., S. 770-772; Manuskripte und Notizen [Handschriftliche Notizen zur Nationalöko-nomie u. Wirtschaftsgeschichte]. Bundesarchiv, Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisa-tionen der DDR (BArch-SAPMO), NY 4002/75, Bl. 33-139.

20. Leipziger Volkszeitung, Nr. 264, 14. November 1911.

 

21. Zitiert in: Frank Bauer, Jürgen Lampe, Helmut Otto, Karl Schmiedel, Diesem System keinen Mann und keinen Groschen. Militärpolitik der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung 1830 bis 1917, Berlin 1990, S. 342.

 

22 Zu den ersten beiden Reden siehe Ottokar Luban, Rosa Luxemburg zum Massenstreik. Zwei un-bekannte Reden vom Sommer 1913, in: Narihiko Ito, Annelies Laschitza, Ottokar Luban (Hg.), Rosa Luxemburg, Ökonomische und historisch-politische Aspekte ihres Werkes, Berlin 2010, S. 80-82.

 

23. Siehe den von Eckhard Müller entdeckten Polizeibericht in: Landesarchiv Berlin (LAB), A Pr. Br. Rep. 030, Nr. 15910, Bl. 1.

 

24. Ibid., Bl. 2, 2 R.

 

25. Ibid., Bl. 2 R.

 

26. Ibid.

 

27. Ibid., Bl. 3.

 

28. Zitiertin: A. Laschitza 2007, op. cit., S. 200.

 

29. K. Liebknecht, GRS, Bd. 6, S. 298.

 

30. Siehe A. Laschitza 2007, op. cit., S. 207-208.

 

31. Zitiert in ibid., S. 213-214.

 

32. Siehe Karl Liebknecht, GRS, Bd. 7, 3. Auflage, Berlin 1985, S. 3-33.

 

33. Fragment ‚Die Internationale der Rüstungsindustrie’. BArch-SAPMO, NY 4001/64, Bl. 146-147 – zitiert in: A. Laschitza 2007, op. cit., S. 215.

 

34. Siehe Karl Liebknecht, GRS, Bd. 7, S. 243, 257.

 

35. Ibid., S. 258.

 

36. Siehe A. Laschitza 2007, op. cit., S. 225.

 

37. Siehe R. Luxemburg, GW, Bd. 4, S. 59-61, 130, 141.

 

38. Siehe Manuskripte und Notizen. BArch-SAPMO, NY 4002/75 Bl. 1-32. Einige Passagen (Bl. 20-22 und 24-26) wurden von mir zitiert in: A. Laschitza 1996, op. cit., S. 580-582. Siehe ausserdem Annelies Laschitza, Über ein Fragment von Rosa Luxemburg zur Geschichte der I. und II. Interna-tionale, in: Theodor Bergmann, Wolfgang Haible (Hg.), Reform –Demokratie –Revolution. Zur Aktualität von Rosa Luxemburg, S. 42-44.

 

39. Siehe Mathilde Jacob an Clara Zetkin, 25. Januar 1919. BArch-SAPMO NY 4005/79, Bl. 19-23. Siehe Ottokar Luban, «Die ‚innere Notwendigkeit, mithelfen zu dürfen’. Zur Rolle Mathilde Ja-cobs als Assistentin der Spartakusführung bzw. der KPD-Zentrale», in: Internationale wissenschaftli-che Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung4 (1993), S. 452.

 

40. Manuskripte und Notizen. BArch-SAPMO, NY 4002/75, Bl. 1.

 

41. Ibid., Bl. 4.

 

42. Ibid.Hervorhebungen im Original.

 

43. Ibid., Bl. 5-6.

 

44. Ibid., Bl. 26.

 

.45. Ibid., Bl. 28.

 

46. Ibid., Bl. 29.

 

 

 

Tag(s) : #Militarisme. Rosa Luxemburg, #Karl Liebknecht
Partager cet article
Repost0
Pour être informé des derniers articles, inscrivez vous :