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08.1910. "Der Kampf gegen Reliquien". "Der Militarismus ist nicht der Schwerpunkt, sondern bloß ein Werkzeug der Klassenherrschaft. Die Schutzzölle sind nicht der Schwerpunkt, sondern bloß ein Werkzeug der Klassenherrschaft, die Kolonialpolitik ist nicht der Schwerpunkt, sondern bloß ein Werkzeug der Klassenherrschaft. Die indirekten Steuern sind nicht der Schwerpunkt, sondern bloß ein Werkzeug der Klassenherrschaft. Trotzdem agitieren wir tagein, tagaus gegen den Militarismus, die Schutzzölle, die Kolonialpolitik, die indirekten Steuern."

Un épisode moins connu est la discussion provoquée en 1910 par Rosa Luxemburg mettant en avant la lutte pour l'abolition de la monarchie et qui donna lieu d'ailleurs au refus d'un article de Rosa Luxemburg dans la Neue Zeit. Dans un article intitulé "der Kampf gegen Reliquien", on trouve cette citation sur le lien entre les combats à mener selon elle sur des points précis,dont la République et le combat de classe.

 

Was soll man nun weiter dazu sagen, wenn der Leitartikel uns belehrt, dass nicht „die Klassengesellschaft um die Monarchie als ihren Schwerpunkt kreist", sondern „dass die Monarchie je nachdem das bequemste Werkzeug der Klassenherrschaft ist"? Der zweite Schriftführer unseres Wahlvereins in Buxtehude kann über dieses Thema einen glänzenden Vortrag ohne sonderliche Vorbereitung halten. Es ist also das Abc der sozialdemokratischen Auffassung. Folgt aber daraus, dass wir gegen die Monarchie nicht agitieren sollen, weil sie bloß „ein Werkzeug" und nicht der „Schwerpunkt" der Klassenherrschaft ist? Oder folgt daraus, dass man unmöglich für die Republik agitieren könne, ohne sofort die Vorstellung zu erwecken, als ob die Monarchie der Schwerpunkt der Klassenherrschaft wäre? Der Militarismus ist nicht der Schwerpunkt, sondern bloß ein Werkzeug der Klassenherrschaft. Die Schutzzölle sind nicht der Schwerpunkt, sondern bloß ein Werkzeug der Klassenherrschaft, die Kolonialpolitik ist nicht der Schwerpunkt, sondern bloß ein Werkzeug der Klassenherrschaft. Die indirekten Steuern sind nicht der Schwerpunkt, sondern bloß ein Werkzeug der Klassenherrschaft. Trotzdem agitieren wir tagein, tagaus gegen den Militarismus, die Schutzzölle, die Kolonialpolitik, die indirekten Steuern. Und wenn wir dies alles können, ohne in die Illusion bürgerlicher Friedensapostel, bürgerlicher „Freihandelshausierburschen", bürgerlicher „Negerfreunde" und bürgerlicher Steuerreformer zu verfallen, so können wir genau so gut republikanische Agitation treiben, ohne Karl Heinzens Gespenst heraufzubeschwören.

 

[Erschienen in der „Leipziger Volkszeitung" am 9. August 1910.

Nach Gesammelte Werke Band 1981, Tome 2, S. 424]

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